Coupes Fc Marisca

Seit Jahrzehnten ist es zur Tradition geworden, dass der FC Marisca jährlich an den Oster- respektiv an den Pfingsttagen oder neuerdings als Vorbereitungsturnier im August ein Viererturnier, mit Ausscheidungs- und Finalspielen, unter befreundeten Vereinen austragen lässt, um auf diese Weise verdiente Spieler oder Vorstandsmitglieder, die uns im Laufe der letzten Jahre für immer verlassen haben, zu ehren.
 
Bei dieser Gelegenheit werden die Verdienste der betreffenden Persönlichkeiten in Zeitungsartikeln respektiv in Reklameheftchen hervorgehoben.
 
Hier werden die veröffentlichen Texte, so weit sie wiedergefunden werden konnten, in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben.

Coupe Müller Willy - 1982

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Will Muller erblickte das Licht der Welt am 29.11.1908 in Oberbesslingen in einer Familie von insgesamt sechs Geschwistern. Er war verheiratet mit Julie Barthelmy, aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Zeit seines Lebens war Will Muller Eisenbahnbeamter, hauptsächlich am Bahnhof Mersch tätig. Er war keiner von den Lauten, Auffälligen, die das Leben mit groben Ellenbogenstößen zu meistern versuchen, vielmehr einer der Stillen, Bedachtsamen, der in weiser Beschränkung alles Überschwängliche von sich abwies und sein Genügen darin fand, den trauten Kreis täglicher Pflichten in unwandelbarer Treue, abzuschreiten.
Er war kein blendender Held, kein Eroberer aber ein guter weiser Weggenosse acht bürgerlicher Lebensführung. In diesem Sinne pflegte er gerne die Geselligkeit im Kreis gleichgesinnter Freunden.
Seine gute verließ ihn selten, obschon ihn das Leben nicht immer schöne Stunden bescherte, besonders auch in puncto Gesundheit. Seine Kollegen schätzten ihn vor allem auch wegen seines zuvorkommenden Charakters, seiner Toleranz, seiner Menschlichkeit und seiner Liebe zur Heimat.
So war es ihm darum auch ein Bedürfnis seine patriotische Haltung offenkundig zu machen, wohl wissend welche Konsequenzen dies für seine Person haben könnte. Folglich wurde er im August 1943 ins „Deutsche Reich“ strafversetzt, eine Reise in seine Heimat wurde ihm verweigert. Im Oktober 1943 musste seine Familie den schweren Gang in die Umsiedlung antreten. Für seine vorbildliche patriotische Haltung während des 2. Weltkrieges erhielt Will Müller auch nachträglich den Orden „Croix de l’Ordre de la Résisdence à titre posthume“.
Will Muller hatte im Merscher Vereinsleben einen wohlklingenden Namen. Er war Ehrenmitglied aller Merscher Vereine, zudem auch langjähriger Sekretär des SIM, sowie zeitweilig Sekretär und Kassierer des FC Marisca. Vor seinem Tode, der ihn am 15.11.1971 ereilte, war er des Weiteren während zwei Jahren im Merscher Gemeinderat tätig.
Wir behalten Will Muller stets als einen trauten, zuverlässigen Freund und als edlen, Pflichtbewussten Menschen, der leider allzu früh von uns ging, in Erinnerung.
Ehre seinem Andenken.

Coupe Gust Serres - 1986

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Gust Serres kannte jeder in Mersch. Nicht allein seines Berufes wegen, o nein, Gust, der Mann mit der platten Baskenmütze, stets auf seinem Fahrrad zwischen Mersch und Beringen hin und her pendelnd, gehörte einfach zum Kolorit unseres Städtchens.
 
Er erblickte das Licht der Welt am 14. März 1916 in Mersch, mitten in den Wirren des ersten großen Völkerringens, Als junger Mann, im Alter von 22 Jahren, schloss er mit seiner Braut, Augustine Goedert aus Kopstal, den Bund fürs Leben. Die Ehe war mit zwei Kindern gesegnet- René, der in der Forstwirtschaft arbeitet und Liliane, die Frau unseres langjährigen Vereins- und Gemeinderatsmitgliedes Abbes Fellens.
 
Im Beruf war Gust mit Leib und Seele Briefträger- hier fand er das Betätigungsfeld, wo er unentwegt mit Menschen zusammen war. Seine „Tour“ führte ihn, in Schnee und Regen, bei sibirischer Kälte oder tropischer Hitze, per pedes apostolorum und Zweirad in fast alle Sektionen der Gemeinde.
 
Auch während der unheilvollen Jahre des letzten Weltkrieges stand Gust seinen Mann. Durch seinen guten Freund und Arbeitskollegen Georges Dentzer stieß Gust ziemlich früh zur Resistenz. Bis zu deren Auflösung wirkte er hier als treuer und kompromissloser Patriot.
Gleich nach Friedensschluss, Anfang Mai 1945, war Gust maßgebend am Aufbau des Merscher
Vereinslebens beteiligt. Dieser Rolle blieb er zeit seines Lebens treu. In den 4oer und 50er Jahren lernten wir ihn kennen, als er zusammen mit seinem Bruder Jék in Theaterveranstaltungen die Merscher zum Schmunzeln und Lachen brachte. Als es hieß einen Fischerklub zu gründen, ließ der begeisterte Jünger Petri sich nicht lange bitten. Ab 1957 stand er diesem Verein bis kurz vor seinem Tode zur Verfügung.
 
In den 60er Jahren wählten seine Mitbürger ihn in den Gemeinderat, wo er hauptsächlich für sein Heimatdörfchen Beringen auf der Bresche stand. Nun, es wäre ein unmögliches Unterfangen, alle Vereinsbegebenheiten im Leben von Gust Serres aufzuzählen, dies soll auch nicht der Sinn dieses kleinen etwas verspäteten Nekrologs sein, eher eine Anregung zum Gedenken eines „alten“ Fußballfreundes.
 
In der Tat über seine Präsenz und sein Wirken wäre so manches zu berichten. Sein Herz hing vor allem an der Jugend. Gust wusste, dass er als Jugendleiter Wesentliches zum Aufbau der Mannschaft beitragen konnte, sollte dem Verein späterhin Aufstieg oder wenigstens Klassenerhalt glücken.
 
Die Jahre eilten, Gust verließ uns am 7. Dezember 1983, erst 67jährig, für immer. Doch die Erinnerung an ihn lebt weiter in uns. Mit ihm ist ein Stück Marisca- Tradition verschwunden, aber auch ein unvergleichbarer Merscher Individualist und Original.
 
Sein Name bleibt unvergessen, Ehre seinem Andenken.

Coupe Aloyse Becker - 1987

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Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am 5. Februar des letzten Jahres die Nachricht von „Beckesch Aloyse“ Tod in Mersch. Bestürzt fragte sich jeder, wie das denn möglich sein konnte, hatte man doch den stillen, fleißigen Mann noch vor einiger Zeit auf seinem üblichen Arbeitsgang zur Druckerei Faber gesehen. Er stand kurz vor seiner „Pension“; eine scheinbar ungefährliche Krankheit hatte ihn vorher etwas geplagt, aber niemand, Aloyse am wenigsten, ahnte den nahen Tod.
 
Aloyse Becker wurde am 15.6.1927 als eines von drei Kindern des Ehepaares Emil und Margret Becker-Goetzinger in Lorentzweiler geboren. Schon früh lernte der junge Aloyse zuzupacken, dort wo Not am Mann war.
 
Nach dem Militärdienst trat er seine erste Stelle auf der Schmelz in Schifflingen an, wo er 17 Jahre hart arbeiten musste. Im Juli 1948 schloss er den Bund fürs Leben mit seiner Braut Margot Ney aus Nommern. 1962 wechselten die jungen Eheleute ihren Wohnsitz, um in Mersch ein Café zu übernehmen.
 
Schon wenige Jahre später richtete der F.C. Marisca hier seinen Clubsitz ein, den das Café Becker ununterbrochen während über 20 Jahre bis zum heutigen Tage innehat.
Um seiner Wohnung näher zu sein, nahm Aloyse nun eine Stellung in der Hauptstadt an. In der Firma „Comptoir pharmaceutique“ arbeitete er fast 11 Jahre lang, um schließlich bei der Druckerei Faber seinen letzten Arbeitsplatz anzutreten. Hier arbeitete er ab 1974 bis zu seinem plötzlichen Tode. Im Mittelpunkt von Aloyse Beckers Leben stand seine harmonische Ehe. Zwei Kinder wurden dem sympathische Ehepaar geschenkt- die Tochter Sonja und Sohn Romain.
Nebst seiner hauptberuflichen Betätigung half Aloyse seiner Frau Margot tatkräftig bei der Führung ihres Gasthauses. Im Merscher Fußballklub war er einige Jahre als Comité- Mitglied tätig und blieb zeit seines Lebens ein begeisterter Anhänger des Fußballsports.
 
Was das Haus Becker für die Marisca an Gutem tat, davon können alle Spieler, Vorstandsmitglieder und Anhänger dieses Vereins lebhaftes Zeugnis ablegen.
Aloyse Becker wusste die wirklichen und bleibenden Werte des Lebens zu schätzen. Seine ganze Liebe und Fürsorge galt deshalb seiner Familie, in deren Kreis er sich am wohlsten fühlte. Als Freund und Kollege schätzte man seine Offenheit, seine Freundlichkeit, seine Hilfsbereitschaft und vor allem sein bescheidenes verständnisvolles Wesen.
 
Er möge in Frieden ruhen.

Coupe Joseph Bauer - 1988

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Joseph Bauer hatte am 12. Juli 1986 zu seinem Schöpfer heimgefunden. Er erblickte das Licht der Welt am 6. August 1920 in Bettel als eines von fünf Kindern der Eheleute Jean Bauer- Marie Weiler. Die einfachen Verhältnisse, in denen er aufwuchs, prägten seinen gradlinigen
Charakter und sein freundliches, sanftmütiges Wesen. Schon früh lernte er zupacken, wo gerade Not am Mann war.
Die Volksschule hatte Joseph Bauer in seinem Heimatdörfchen Bettel besucht- danach trat er seine erste Arbeitsstelle in Diekirch beim Malermeister Peschon an. Gleich nach den schweren Jahren des unseligen Weltkrieges verschlug es den jungen Mann nach Mersch, wo er sich im Januar 1945 dem Anstreicherbetrieb H. Peschon- Bisenius zugesellte. Das Malerhandwerk verschaffte ihm viel Freude und Befriedigung. Am 28.08.1958 machte Joseph Bauer sich selbständig. Als Malermeister war er geschätzt und die Klienten würdigten seinen Fleiß, seine Zuverlässigkeit und sein handwerkliches Können.
 
Doch im Mittelpunkt seines Lebens stand seine harmonische Ehe mit seiner Lebensgefährtin Josephine Staar aus Hellingen, die er am 23. November 1946 heiratete. Dem Ehepaar wurden zwei Kinder geschenkt: Romain und Martha.
Es war ein harter Schicksalsschlag, als er am 21.06.1970 seine über alles geliebte Frau, nach langer, unerbittlicher Krankheit verlor. Nach diesem traurigen Ereignis war Joseph Bauer nicht mehr derselbe.
Auch mit seiner Gesundheit ging es bergab. Wohl aus diesem Grunde überließ er seinem Sohn Romain, der in die Fußstapfen seines Vaters getreten war, bereits 1977 das Geschäft. Noch etwa fünf Jahre half er demselben mit Rat und tat, bis er sich endgültig ins Privatleben zurückzog.
Joseph Bauer war aber auch ein beliebter und populärer Vereinsmann. Während den ganzen 60ziger Jahren war er im FC Marisca als Vorstandsmitglied tätig. Seine Fürsorge galt besonders der Jugend, in deren Dienste er sich als Jugendleiter des Klubs stellte und in deren Kreis er sich am wohlsten fühlte.
Nach dem Tode seiner Frau pausierte er zunächst einmal, um dann Ende der 70er Jahre dem Vorstand der Merscher Musik beizutreten. Er fühlte sich zu alt um einem Sportsklub vorzustehen, aber in seinem Herzen war er dem Fußball stets treu geblieben. Seine regelmäßigen Spielbesuche und sein reges Interesse für den Verein legten hierfür wohl am besten unwiderlegbares Zeugnis ab.
Als Freund war Joseph Bauer geschätzt für seine Offenheit, seine Freundlichkeit, seine Hilfsbereitschaft, den Humor und das ruhige gutmütige Wesen, das er immer ausstrahlte. Im Sommer 1986 ging er im Alter von nur 67 Jahren nach hartnäckiger Krankheit für immer von uns.
Möge seine Familie Trost finden im Andenken eines guten Vaters und in der dankbaren Erinnerung aller Mitglieder des FC Marisca, welche in diesen Tagen zu Ehren ihres langjährigen Freundes und Vorstandsmitglieds die Coupe Joseph Bauer austragen lassen.

Coupe Léon Consbrück - 1990

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Im Alter von 73 Jahren (geboren in Lintgen am 4.8.1915) nahm Léon Consbrück am 19.7.1988 Abschied vom irdischen Leben. Mit seinem Tode verlor Mersch einen Menschen, der aufrecht und
gerade durchs Leben schritt. Sein berufliches Schaffen war zeit seines Lebens von Fleiß, Sparsamkeit und Freude am Beruf geprägt.
 
Er war mitten in den Wirren des 1. Weltkrieges geboren worden. Die Zeit nach dem großen Völkerringen blieb bis in die 30er Jahre schwierig- Wirtschaftskrise und Arbeitsnot erschütterten die Welt. Léon Consbrück hatte das harte Brot der frühen Jahre geschmeckt und diese Epoche nie vergessen. Haus- und Maßhalten blieben deshalb stets seine Devise.
 
Léon Consbrück hatte den Metzgerberuf in Mondorf erlernt. Als er sich im Spätherbst 1947 hier in Mersch etablierte, hatte er kurz vorher am 1.10.1945 Arlette Thill in Lintgen geheiratet. Durch seinen Freund, den legendären ersten Nachkriegspräsidenten Ben Rollinger, fand Léon zum F.C. Marisca.
In jungen Jahren war er selbst ein überzeugter Sportler, der seinem Dorfverein Lintgen in vielen
Fußballtreffen als Goalkeeper zur Verfügung stand. Er huldigte außerdem auch dem Radsport, und als Freund der Natur zog es ihn in späteren Jahren zur Jägerei hin.
 
Doch im tiefsten Herzen hatte König Fußball den Ehrenplatz- ihm blieb er immer treu. Mehr als 20 Jahre war er im Vorstand vertreten und hatte alle Ängste und Freuden mit dem Verein geteilt. Besonders die älteren Jahrgänge der Marisca- Familie wissen von den unzähligen, kostenlosen Autofahrten zu berichten, welche Léon Consbrück im Dienste des Vereins durch das ganze Land unternahm. Er war wie man so schön sagt mit Leib und Seele ein „Footballist“
 
Léon Consbrück war aus einem ganz besonderen Holz geschnitzt. Sein Handeln, genau wie sein
Standpunkt bezüglich der Ereignisse und Dinge, ankerten stets im Boden der Realität, fern jeder
Gefühlsromantik- alles Überflüssige und Nebensächliche war seinem Wesen fremd. Aufrichtigkeit
und Geradheit in seinen menschlichen Beziehungen und vornehme Verschwiegenheit waren die
unverkennbaren Charakterzüge seiner Persönlichkeit. Seine Ansicht war gefragt und geschätzt, auch später, als er nur noch als begeisterter Zuschauer am Fußballgeschehen teilnahm.
 
Als wir die bedauerliche Nachricht von seinem Tode erfuhren, trauerten nicht allein seine Familie, seine Freunde und Bekannten um diesen treuen Kameraden, sondern auch der F.C.Marisca, allen voran die Spieler und Vorstandsmitglieder der 40er und 50er Jahre- wir alle hatten einen guten Freund verloren.
 
An dieser Stelle wollen wir noch einmal im stillen Gedenken Abschied von einem lieben, bescheidenen Menschen nehmen, der leise durchs Leben ging und dem wir nachträglich unseren Dank zum Ausdruck bringen möchten. Sein Name sei nie vergessen.

Coupe Martin Etscheid – 1991

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Martin Etscheid hat uns am 15. Oktober 1990 seine Seele dem Schöpfer zurückgegeben. In Hoesdorf am 7. Januar 1924 aus stämmigem Bauerngeschlecht geboren, übernahm er nach dem Tode der Eltern den bestbekannten Rosthof oberhalb Moesdorf, den er fürderhin zusammen mit seiner Schwester Anni, bestens bewirtschaftete.
 
Martin Etscheid war aus einem ganz besonderen Holze geschnitzt. Seine Gedanken ankerten stets im Boden der Wirklichkeiten, fern jeder Gefühlsromantik. Er war ein Mensch, wie die bäuerliche Umwelt, die Charaktere prägt. In seiner einfachen Art urteilte er in sachlicher und bedächtiger Bewertung die Dimension der sich gegenüberstehenden Kräfte. Alles Überflüssige und Nebensächliche in Wort und Tat war seinem, vielleicht zu verschlossenen Wesen fremd.
 
Martin Etscheid war nicht immer bequem, auch nicht als Freund. Dafür war sein Charakter zu gerade, seine Systematik im Überlegen zu tiefgründig. Er bekleidete auch keine hohen Ämter- dafür war er zu bescheiden. Alle die ihn kannten, schätzten ihn als einen Charakter ohne Falsch, von dem jedermann stets wusste, wo er stand und was er fühlte. Dies war auch in den Vereinen, in welchen er im Vorstand mitwirkte (FC Marisca- Pompjeën Moesdorf ) nicht anders.
Martin Etscheid war der Zweitälteste von insgesamt sechs Geschwistern. Das Bauerntum musste er nach einer schweren Krankheit aufgeben. Nach seinem Überwechseln in den Ruhestand hätte er schließlich auch einmal Zeit für sich selbst haben können. Doch unergründlich sind die Wege der Vorsehung. Das Schicksal hatte ihn zwar nicht hingerafft wie ein Blitz aus heiterem Himmel- wir alle wussten um sein Leiden- dennoch kam der Tod völlig überraschend und viel zu früh. Fast hatte es den Anschein, als ob das Geschick, mit seinen unergründlichen Wegen der Vorsehung, die Menschen entsprechend ihrem ureigenen Wesen treffen müsse- nämlich diskussionslos, ohne all zu viele Zwischenstationen.
 
Die Krankheit hatte damals Martin zum Verlassen der Scholle getrieben- doch die neugewonnene Unabhängigkeit des Ruhestands machte ihn nicht froh; die Sehnsucht nach dem ewigen Reigen des Säens und Erntens, die allen echten Bauern unauslöschlich im Blute steckt, blieb bestehen. Nun hört er nicht mehr das geheimnisvolle Rauschen der Ähren im leisen Sommerwind- Martin Etscheid verließ uns im Oktober des vergangenen Jahres, im Alter von 66 Jahren. In dankbarer Erinnerung verabschiedet sich der FC Marisca von seinem Freund Martin Etscheid, seinem langjährigen Mitarbeiter und Komiteemitglied, der ein gutes Stück seines Lebens dem Merscher Fußball, in Freud und Leid, zugetan war. Ehre seinem Andenken.

Coupe Henri Kolmesch – 1992

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Am 25.5.1910 erblickte Henri Kolmesch im romantischen StädtchenVianden das Licht der Welt. Als junger Friseurmeister schloss er mit Henriette Raths, Tochter des ersten Autovermieters und
Garagenbesitzers J. Raths aus Mersch, den Bund fürs Leben. In Mersch richtete er dann auch, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, in der eben neu geschaffenen Servaisstraße, einen Friseurladen ein. Er blieb hier mit seiner Familie (aus der Ehe waren vier Kinder hervorgegangen) sesshaft, bis zu seinem Tode, der ihn am 20.10.1989 ereilte.
 
Henri Kolmesch war dank seines jovialen, humorvollen, aber auch aufrichtigen Charakters in allen Gesellschaftsschichten beliebt. Tatkräftig half er im Vereinswesen seiner zweiten Heimat mit, wo er in manchem Vorstand Mitglied war: in der einheimischen Musikgesellschaft, Jugendleiter beim F.C. Marisca, Sekretär der Timbrophilen- Sektion von Mersch, Präsident der LPPD- Sektion sowie Comité- Mitglied des Coiffeur- Verbandes in Luxemburg.
 
Henri Kolmesch stand allem fremd gegenüber, was seiner Empfindung nach der besseren Ordnung widersprach. Dann konnte er borstig werden und hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. Kein Wunder also, dass der unselige Krieg und die deutsche Besatzungsmacht an diesem Aufrechten nicht spurlos vorbeigehen konnten.
 
Als Mitglied der Resistenzorganisation LVL (angeworben durch den unvergessenen Patrioten Emile Laux, erschossen in Hinzert am 25.2.1944) wurde der Coiffeur- Salon von Henri Kolmesch bald eine Art Nachrichtenbüro dessen, was die Ätherwellen von BBC London verbreiteten.
 
Der Friseurmeister Kolmesch „bot nicht die Gewähr“, und als direkte Folge seiner deutschfeindlichen Umtriebe wurde er zeitweilig (z.B. am 17.2.1942) mit Berufsverbot und anderen Schikanen (Rundfunkgerät- Beschlagnahmung) belästigt.
 
Laut „arrêté ministériel“ du 25.2.1970 wurde ihm der „titre de Résistant“ zuerkannt, und nach dem Tode von Apotheker Remy Betz übernahm er die Präsidentschaft der LPPD- Sektion von Mersch. Henri Kolmesch war aber auch ein begeisterter und treuer Sportsanhänger. Selten verpasste er ein Fußballspiel des einheimischen FC Marisca, in deren Reihen er in den 60er Jahren hauptsächlich für Jugendarbeit verantwortlich zeichnete. Mit viel Einsatz, Ausdauer und Wärme gelang ihm hier, zusammen mit seinem Freund Mich. Goergen, eineAufbauarbeit, die sich im Nachhinein als recht segensreich herausstellen sollte- gelang doch dem FC Marisca wenige Jahre später mit diesen Jugendspielern, unter dem sehr erfolgreichen Trainer Roger Lorang, der Aufstieg in die Ehrenpromotion.
 
Ein letztes Mal verneigen sich die Leute vom FC Marisca im Geiste vor ihrem ehemaligen Vorstandsmitglied Henri Kolmesch und danken ihm für alles, was er dem Verein an Gutheit gab, in schmerzlicher Herzlichkeit.

Coupe Marcel Calteux – 1993

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Der Tod kommt wie ein Dieb in der Nacht, sagt ein wohlbekanntes Wort des hl. Evangeliums. Bei Marcel Calteux war dies anders: schleichend und heimtückisch kam Gevatter Tod auf leisen Sohlen und entführte ihn ins Schattenreich des Todes. Ein ganzes Jahr lang war der nun Dahingeschiedene an sein Krankenlager gefesselt. Alle Schmerzen und Unannehmlichkeiten ertrug er mit größter Geduld und Gottergebenheit, wirklich, wen der Herr prüfen will, den sucht er mit Leiden heim. Als die traurige Nachricht von seinem Tode sich dann am 3. Februar 1992 in unserem Städtchen verbreitete, vermischte sich bei uns allen im Schmerz die Einsicht, dass der Tod unserem Freund Marcel auch Erlösung bedeutete.
 
Als Sohn einer Eisenbahnerfamilie erblickte Marcel Calteux am 29.8.1923 in Hesperingen das Licht der Welt. Er wurde in eine Zeit hineingeboren, deren Generation später viel Leid angetan wurde. In der berüchtigten Großkundgebung, welche Ende August vom C.d.Z. im Zeichen des Dritten Reiches veranstaltet wurde, verkündete der Gauleiter die Wehrpflicht aller Luxemburger der Jahrgänge 1920-1924. Marcel musste zur Ostfront; das Ende des Krieges erlebte er im russischen Gefangenenlager Tambow, südöstlich von Moskau.
 
In die Heimat zurückgekehrt trat Marcel in den Dienst der CFL, wo er auch seine berufliche Karriere beendete. 1950 heiratete er Marie- Josée Welter, aus dem Hémechtshaus unseres Nationaldichters Nicolas Welter, die ihm drei Kinder schenkte. Seiner Familie war Marcel stets ein liebevoller Vater, gegenüber seinen Kollegen und Mitbürgern zeigte er ständig ein offenes Herz und eine wohlwollende Gesinnung.
 
Sein gefälliges Wesen prädestinierte ihn für die Politik. So wurde er 1958 in den Gemeinderat gewählt, dem er zeitweilig auch als Schöffe, bis zum Jahre 1981 angehörte. Mitte der 70er Jahre sahen wir ihn sogar als Kandidat der CSV auf der Landesliste zur Wahl der Abgeordnetenkammer.
 
Auch im Vereinswesen von Mersch hatte Marcel Calteux einen wohlklingenden Namen. So war er
zeitweilig Vorstandsmitglied im „Coin de Terre et du Foyer“, Präsident des FC Marisca, des sogen. „Timbre- Club, der Raiffeisenkasse (sect. Mersch) usw. Seine Tätigkeit als „Boss“ unseres Fußballvereins hatte Marcel Calteux vor dem Meisterschaftsjahr 1959- 60 begonnen. Dank seiner dynamischen Natur und der glücklichen Wahl eines „Klassetrainers“, in der Person von Roger Lorang, gelang es ihm die erste Mannschaft in ununterbrochener Folge von der 3. Division in die lang ersehnte Ehrendivision zu katapultieren.
 
Den heutigen Spielern und Vorstandsmitgliedern aber wird Marcel Calteux mit Sicherheit ein Vorbild sein, dessen Namen mit den Geschicken des FC Marisca auf ewig verbunden bleibt.
 
Er ruhe in Frieden!

Coupe Arnold Schaack – 1994

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Im Alter von 79 Jahren verließ uns am 4. März 1991 für immer eine bekannte und beliebte Persönlichkeit, welche in jungen Jahren lange Zeit die Geschicke der „Marisca“ mitbestimmte.
Beruflich war Arnold Schaack in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Er lernte das  Bäckerhandwerk und übernahm auch später den dazugehörenden Gasthausbetrieb.
 
In Mersch wo das Vereinsleben traditionsgemäß blüht und stets einen hohen Stellenwert einnimmt, stellte der junge Mann sich hauptsächlich in de Dienst der zwei lokalen Sportvereine: dem „Velo Club La Pédale 1925“ (1936 Präsident) und dem FC Marisca.
 
 Im Radfahrersport brachte Arnold Schaack beachtliche Hochleistungen ( u.a. 1932 Juniorchampion). Besonders 1935 war ein überaus erfolgreiches Jahr, in welchem der Débutant- Fahrer Arnold Schaack glänzende Siege erfochte: Grand Prix de la Ville de Dudelange, 4e Circuit de la Ville de Luxembourg, 2e Grand Prix Dopolavoro (Esch/Alzette) Grand Prix Eug. Becker (Hollerich) usw.
 
Dem FC Marisca stand Arnold Schaack sowohl als Spieler als auch als Vorstandsmitglied zur Verfügung. Wie kein anderer besaß er das unumschränkte Vertrauen dieser Jugendspieler, welche recht bald die alten Kämpen in der ersten Mannschaft ablösten. Viele Jahre hindurch erhielten sie mühelos dem Verein einen Stammplatz in der damaligen „Promotion“ Es waren dies die „goldenen Jahre“ der Marisca, welche Arnold Schaack im Verein mit dem unvergesslichen Präsidenten Ben Rolling und dem überaus beliebten Trainer Vic Remy führend mitbestimmte und dieselben fast zur Legende werden ließen. 1957 wurde Arnold Schaack wegen seiner sportlichen Leistungen im Dienste des Luxemburger Sports mit der silbernen „Médaille du Mérite Sportif “ ausgezeichnet.
 
Genau wie im Sport war Arnold Schaack auch im Privatleben ein zielstrebiger, selbstbewusster Mensch. Seit November 1944 war er mit Vicky Graas verheiratet, welche ihm im Geschäft, wie im Leben tatkräftig zur Seite stand. Arnold Schaack stand trotz seiner langwierigen Krankheit, die ihm oft bittere Tage bescherte, bis zu seinem Ableben alltäglich im Arbeitsprozess.
 
Schmerzlich berührt waren wir alle, als die Kunde sich verbreitete, dass dieser bestbekannte und hochgeschätzte Mitbürger nicht mehr unter den Lebenden weilte.
 
Der FC Marisca, allen voran die Mitglieder und Freunde des Vereins aus alten Tagen, werden sein
Andenken in Ehren halten und in dankbarer Erinnerung für seine vorbildliche Einsatzbereitschaft zu Gunsten des FC Marisca verbleiben.
 
Doppelt lebt wer in der Erinnerung lebt.

Coupe Léon Nanquette – 1995

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Es war kein besonderer Tag, dieser 16. Juli 1992, als Léo Nanquette unerwartet vom Tode ereilt wurde. Doch dieser verhängnisvolle Tag wird der Familie und den Freunden des unglücklich Verschiedenen für immer im Gedächtnis bleiben.
 
Ach, wie unbegreiflich ist uns das Schicksal, - es webt wie es will und der Mensch muss es ertragen. Léo Nanquette war ein guter fürsorglicher Familienvater und ein echter, aufrichtiger Freund. Als zweitjüngstes Kind von fünf Geschwistern erblickte er in Wiltz am 29. Oktober 1944 das Licht der Welt. Sein Vater, ein Öslinger Bauer von echtem Schrot und Korn, war langjähriger Bürgermeister von Tarchamps, und auch sein Bruder, Henri Nanquette, war Bürgermeister von Harlingen und als Deputierter des Nordens bestens bekannt.
 
Léo Nanquette war zeitlebens mit Leib und Seele Bankbeamter. Am 2. Juli 1971 schloss er den Lebensbund mit Eliane Schmit aus Wiltz, welche ihm vier Kinder schenkte. Die Freizeit nützte er dazu, neue Kräfte in Gottes schöner Natur zu sammeln. Als eifriger Anhänger des „runden Leders“ bot er anfangs der 80er Jahre seine Dienste als Vorstandsmitglied an. Der Verein verlor in ihm einen treuen Anhänger und einen guten Mitarbeiter.
 
Léo Nanquette war noch jung und voller Mut. Er war nicht immer bequem und einer Meinung
seinem Nächsten gegenüber. Sein offener Charakter und Hang zur Ehrlichkeit lehnten vor allem jede Doppelzüngigkeit und Schönfärberei kompromisslos ab. Er war wirklich, wie man im Volksmund zu sagen pflegt „ gerade heraus“.
 
Der Tod kam auf leisen Sohlen und beendete jäh sein Leben. Viel zu früh wurde er aus unseren Reihen gerissen, wie gerne hätte er noch weiter gearbeitet, zum Wohle seiner Familie, seiner Arbeitgeber und auch dem FC Marisca. Wir werden unseren Freund Léo, diesen aufrichtigen, treuen Menschen nie vergessen und sein Andenken stets in Ehren halten.
 
Madame Naquette und ihren Kindern drückt der FC Marisca nachträglich noch einmal sein tieftes
Beileid aus.
 
Au revoir Léo, an enger besserer Welt!

Coupe Louis Faber – 2007

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Erbarmungslos hat der Tod vor einem Jahr in unserer Ortschaft zugeschlagen und einen guten Mitbürger aus der Dorfgemeinschaft gerissen. Die traurige Nachricht vom Tode unseres Freundes Louis Faber rief bei allen, welche diesen jovialen, gutherzigen Menschen
kannten, große Bestürzung und tiefes, aufrichtiges Bedauern hervor.
 
Louis Faber litt an einer bösen Krankheit, die er mit größter Geduld und Gottergebenheit ertrug.
Die Hoffnung gab er nie auf, dennoch kam der Tod wie ein Dieb in der Nacht und riss diesen guten, lebensfrohen Menschen aus der Mitte seiner Familie und Kameraden. Als die Schreckensbotschaft uns am Tag seines Todes, am 21. April 2006 erreichte, vermischte sich bei uns allen im Schmerz die Einsicht, dass der Tod unserem Freund Louis vielleicht auch Erlösung bedeutete.
 
Louis Faber erblickte das Licht der Welt am 24. Februar 1944 in Mertzig/Saar als Kind von insgesamt drei Geschwistern von dem Elternpaar J.B. Faber und Angèle Siebenborn. Louis wählte nach Abschluss seiner Primärschulzeit den Beruf des Briefträgers. Als Herrenberuf konnte man den Dienst des Briefträgers nie bezeichnen. Sie mussten oft große Strecken per pedes bewältigen, doch die meisten, dazu gehörte auch Louis, bewahrten ein goldiges Gemüt bei der Ausführung ihrer Arbeit. Louis Faber war ein fleißiger, besonnener Beamte und bei den Arbeitskollegen und Vorgesetzten gleichermaßen beliebt. Er war seit 2001 pensioniert. Den Bund fürs Leben ging er mit Frl. Margot Gorza, Tochter von Jos Gorza und Suzanne Clemens, ein. Dieser glücklichen, harmonischen Ehe entsprossen 2 Kinder.
 
Tapfer und aufrecht ging Louis zeitlebens seinen Weg der Pflicht und Wahrheit. Vom 1. Januar 1990 bis zum 30.04.1992 war er Mitglied im Merscher Gemeinderat und zeitweilig auch in der Kultur-Kommission tätig.
 
Louis war auch Sportler und Musiker. Seit dem 1. Januar 1958 war er Mitglied der UGDA und des
Differdinger Musikvereins und seit dem 1. Januar 1976 Vereinsmitglied in der „Mierscher Musek“.
 
Dem F.C. Marisca diente er jahrelang als Spieler und Vereinssekretär.
 
Lieber Louis, du hast uns für immer verlassen, aber dein nachahmenswertes Engagement beim F.C. Marisca wird nie vergessen sein, und so werden wir dir ein ehrendes Andenken bewahren.
 
Von dieser Stelle aus, noch einmal das herzlichste Beileid von der großen Familie des F.C. Marisca an seine Familie mit dem tröstenden Hinweis auf ein Zitat des Dichters Eduard Mörike:
 
„Was wir bergen in den Särgen
ist ja nur der Erde Kleid;
Was wir lieben, ist geblieben,
und es bleibt in Ewigkeit.“